Märchenquiz

Die erste Antwort ist richtig. Gemeint ist Bertrada die Jüngere (auch Bertha genannt), Mutter von Karl dem Großen, um die sich viele Sagen ranken. In den Contes de ma mère l’Oye selbst taucht dieser Sagenstoff allerdings nicht auf.

Es ist ein sprechendes Pferd und es heißt Falada. Dem Pferd wurde der Kopf abgeschlagen, und dieser wurde an das Tor genagelt, durch welches die Gänsemagd mit ihrer Herde täglich ein- und ausgeht.

Perraults kleiner Däumling rettet seine Brüder vor dem Menschenfresser. Ähnlich wie Hänsel und Gretel werden die Jungen während einer Hungersnot von ihrem Vater in den Wald geführt und allein zurückgelassen. Anstatt zum Hexenhaus kommen die Kinder in Perraults Märchen zum Haus des Menschenfressers.

Mit den verschiedenen Märchen über daumengroße Jungen, die eher lustige Abenteuer erleben (Daumesdick, Tom Thumb), ist Perraults Däumling inhaltlich nicht verwandt.

Der König fühlt sich blamiert, als er eines Tages in einem Rechtsstreit zwischen zwei Untertanen ein unsinniges Urteil fällt und seine Frau (die kluge Bauerntochter) geschickt eine Revision des Urteils erreicht.

Typischerweise sind Zwerge als Schatzhüter oder, im Zusammenhang damit, auch als Bergleute unterwegs. Mit Zwerg Nase verhält es sich aber anders: der wird nach langer, fachkundiger Ausbildung ein Meisterkoch.

In den älteren Fassungen war es tatsächlich die Mutter, die den Vater gedrängt hat, Hänsel und Gretel auszusetzen. Später dann die Stiefmutter, der man dieses schändliche Tun eher zutrauen mochte.

Klar heiratet das Mädchen am Ende einen Königssohn, aber dass sie ihre in sieben Raben verzauberten Brüder an dessen Hof findet, wäre ein bisschen zu einfach 😉

Richtig ist, dass sie den Glasberg finden und durch eine Tür in diesen eindringen muss. Sie hackt sich sogar einen kleinen Finger ab, weil sie unterwegs den Schlüssel verloren hat.

Die Antworten verwunschenes Haus / Schloss sind durchaus plausibel, aber trotzdem falsch. In dem recht ähnlichen Märchen Die zwölf Brüder findet die Schwester ihre Brüder tatsächlich in einem Haus im Wald.

Die Ziege war’s. Sie ist der einzige Besitz eines Schneiders und daher sein Augenstern. Doch das Tier ist offenbar hinterhältig: Zu den Söhnen, die die Ziege hüten müssen, sagt sie jedesmal: »Ich bin so satt, ich mag kein Blatt«, sodass die Burschen zufrieden mit der Ziege nach Hause gehen. Beim Vater beschwert sie sich dann aber: »Wovon sollt ich satt sein? Ich sprang nur über Gräbelein, und fand kein einzig Blättelein«.

Wütend prügelt der Schneider seine Söhne einen nach dem anderen aus Haus, in das sie dann später mit dem Tischlein, dem Goldesel und dem Knüppel zurückkehren.

Peter Schlemihl verkauft seinen Schatten und muss erfahren, wie schlecht es sich ohne Schatten lebt. Adelbert von Chamisso baut in seiner fantastischen Erzählung auf dem verbreiteten Motiv des Pakts mit dem Teufel auf, entwickelt es jedoch weiter. Die übrigen beiden Antworten gehören zu anderen Märchen. Der Holländer-Michel, der den Menschen ihre Herzen abluchst, ist der Bösewicht in Wilhelm Hauffs Märchen Das kalte Herz. Mit der Entführung eines kleinen Jungen beginnt das Märchen Zwerg Nase (ebenfalls von Hauff), der bei seiner zauberkräftigen Entführerin das Kochen lernt (was nicht ohne Zauberei abgeht).

»mutabor« ist lateinisch und heißt »ich werde verwandelt werden«. Im Märchen Kalif Storch verwandelt sich ein Kalif mithilfe des Zauberworts und eines gewissen Pulvers in einen Storch, hat dann aber Schwierigkeiten, wieder ein Mensch zu werden, weil er das Wort vergessen hat.