Der Fuchs und die Gänse

Der Fuchs und die Gänse ist ein kurzes Tiermärchen, das den Abschluss des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm bildet (KHM 86). Formal erinnert es an eine Fabel, doch wird die Charakterisierung des Fuchses gegenüber der dort üblichen ins Gegenteil verkehrt. Der vermeintliche Clevere lässt sich von den Gänsen übertölpeln, die er eigentlich verspeisen wollte. Dies verleiht der kurzen Geschichte Züge eines Schwanks.

Illustration von Albert Weisgerber zu dem Märchen Der Fuchs und die Gänse
Der Fuchs und die Gänse. Illustration Albert Weisgerber (Grimms Märchen, Gerlachs Jugendbücherei, Wien und Leipzig, 1901)

Inhalt

Ein Fuchs trifft auf einer Wiese eine Herde schöner, fetter Gänse. Natürlich freut er sich über den gedeckten Tisch und denkt nicht daran, Gnade walten zu lassen. Als jedoch eine der Gänse darum bittet, dass jede von ihnen noch ein Gebet sprechen darf, meint der Fuchs, so lange könne er schon noch warten. Die erste Gans beginnt ihr Gebet mit Ga, Ga…, und da es gar nicht enden will, stimmt die zweite ein. Ebenso die dritte und vierte, bis schließlich alle gackern und gackern. So kommt der Fuchs um seine Mahlzeit. Das Märchen endet mit dem Satz „Und wenn sie ausgebetet haben, soll das Märchen weiter erzählt werden, sie beten aber alleweile noch immer fort.“

Anmerkungen

Ein ähnliches Märchen ist Der Fuchs und die Katze, ebenfalls von den Brüdern Grimm. Dort prahlt der Fuchs gegenüber einer Katze, wie viele Kunststücke er kann; die Katze dagegen kann nichts weiter, als den Baum hochklettern. Doch am Ende ist er es, denn sich die Hunde schnappen.

Schlau, wie man ihn aus Fabeln kennt, zeigt sich der Fuchs dagegen in den Grimm’schen Märchen Der Wolf und der Fuchs und Der Fuchs und das Pferd.

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