Das Feuerzeug
Das Feuerzeug ist ein Märchen von Hans Christian Andersen, veröffentlicht 1835; enthalten im ersten Band der von Andersen herausgegebenen Märchensammlung. Es ist verwandt mit dem Märchen Das blaue Licht (Brüder Grimm) sowie Aladdin und die Wunderlampe aus Tausendundeine Nacht. Das Motiv der drei dienstbaren großen Hunde spielt eine zentrale Rolle in Ludwig Bechsteins Drachentöter-Märchen Die drei Hunde.
Inhalt
Ein armer Soldat kehrt aus dem Krieg zurück. Auf der Landstraße trifft er eine alte Hexe, die ihm sagt, er könne so viel Geld haben, wie er nur wolle. Er müsse nur in einen hohlen Baum hinabsteigen; unten würde er drei Kammern mit Kisten voller Kupferschillinge, Silber und Gold finden. Er solle nur nehmen, was ihm beliebt. Das einzige, was sie sich selbst ausbittet, ist ein altes Feuerzeug. Jede der Kammern wird von einem großen Hund mit riesigen Augen bewacht, doch gegen diese Gefahr gibt die Hexe ihm ein Zaubermittel (ihre Schürze) mit. Der Soldat zögert nicht, packt seine Taschen zuerst voll mit Kupferschillingen, tauscht diese dann gegen Silber und zum Schluss gegen Gold. Fast hätte er angesichts der Reichtümer das Feuerzeug vergessen. Von der Hexe daran erinnert, holt er es doch noch, möchte aber wissen, was sie damit will. Als sie die Antwort verweigert, schlägt er ihr mit seinem Säbel den Kopf ab.
Das Feuerzeug besitzt Zauberkräfte
Der Soldat quartiert sich im besten Gasthaus der Stadt ein und gewinnt dank seines Reichtums schnell eine Menge »Freunde«. Doch das Leben in Saus und Braus hat seinen Preis, und bald ist das viele Geld alle. Der Soldat muss in eine winzige Dachkammer ziehen und seine Stiefel wieder selber putzen. Von seinen neuen Freunden lässt sich keiner mehr blicken. Eines Abends sitzt er in seiner dunklen Dachkammer und kann sich nicht einmal ein Licht kaufen. Da erinnert er sich an das Feuerzeug. Als er es benutzt, erscheint der Hund, der die Kammer mit den Kupferschillingen bewacht hatte, und fragt: »Was befiehlt mein Herr«? Der Soldat wünscht sich etwas Geld — und sein Wunsch wird ihm sofort erfüllt. Er begreift nun, welchen Schatz er mit dem Feuerzeug besitzt. Die drei Hunde stehen als dienstbare Geister bereit, erfüllen ihm jeden Wunsch und machen ihn wieder zum reichen Mann. Seine »Freunde« sind auch wieder da.
Dennoch ist der Soldat nicht wunschlos glücklich. Es geht die Rede von einer wunderschönen Prinzessin, doch niemand bekommt sie zu Gesicht. Wegen der Prophezeiung, sie würde einen Soldaten, also einen Mann von niedrigstem Stande heiraten, wird sie von ihren Eltern regelrecht versteckt. Der Soldat wünscht die Prinzessin zu sehen, und prompt bringt ihm der größte Hund die schlafende Schöne. Die Prinzessin erzählt ihren Eltern am nächsten Tag, ein Hund hätte sie zu einem Soldaten gebracht und der hätte sie geküsst. Die Königin spürt den Übeltäter auf, und der landet im Gefängnis, seiner Hinrichtung harrend. Doch es gelingt ihm in letzter Minute, an sein Feuerzeug zu gelangen, die Hunde herbeizurufen und seine Bedränger zu richten. Das Volk erwählt ihn zum König, und die schöne Prinzessin wird seine Königin.