Koschtschei

Der Koschtschei ist eine mit magischen Kräften ausgestattete Figur, die in vielen russischen Märchen (siehe Alexander Afanasjew) und allgemeiner in der slawischen Mythologie vorkommt. Er ist vom Wesen her böse und hat die Gestalt eines knochigen alten Mannes, der junge Mädchen bedroht und gefangen hält.

Koschtschei, der Unsterbliche. Illustration von Iwan Bilibin
Koschtschei. Illustration von Iwan Bilibin (1901)

Koschtschei der Ewige, der Todeslose, der Unsterbliche bezieht seine Stärke daraus, dass seine Seele nicht in seinem Körper wohnt. Sie befindet sich stattdessen in einer Nadel, welche in einem Ei versteckt ist. Das Ei befindet sich im Bauch einer Ente (oder eines Hasen). Die Ente (der Hase) aber ist einen eisernen Käfig (eine Kiste) gesperrt. Der wiederum ist in der Krone einer Eiche versteckt (oder unter ihr vergraben). Der Baum aber wird von Koschtschei selbst bewacht. Deshalb ist es fast unmöglich, an die Nadel zu kommen, die man zerbrechen muss, um ihn zu besiegen.

Im Märchen von der Froschprinzessin wird Koschtschei von Iwan Zarewitsch besiegt, der dadurch seine verzauberte Frau Wassilissa befreit. Iwan hat auf seiner Suche nach Wassilissa magische Helfer gewonnen. So gelingt es ihm, an das Ei bzw. an die Nadel zu kommen. In Igor Strawinskys Ballett Der Feuervogel, das zwei russische Märchenstoffe kombiniert, ist Koschtscheis Gegenspieler der Feuervogel. Dieser zwingt durch seine Musik Koschtscheis Dämonen zum Tanzen und lässt sie dann in einen tiefen Schlaf fallen.

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