Die Errettung Fatmes

Die Errettung Fatmes ist eine Abenteuergeschichte von Wilhelm Hauff, enthalten im Märchen-Almanach auf das Jahr 1826. Sie ist, wie alle Geschichten des Bandes, eingebettet in die Rahmenhandlung »Die Karawane«, die die Reise einer Gruppe von Kaufleuten durch die Wüste beschreibt. Eines Abends breitet sich in der Karawane Unruhe aus. Denn in der Ferne wurde der Räuber Orbasan gesichte., über den widersprüchliche Geschichten im Umlauf sind. Einer der Kaufleute weiß aus eigener Erfahrung zu berichten, dass Orbasan ein »edler Räuber« ist, von dem eine Karawane wie die ihre eher Schutz als Ungemach zu erwarten hat.

Die Errettung Fatmes, Märchen von Wilhelm Hauff. Illustration Bertall
Die Errettung Fatmes. Illustration Bertall

Inhalt

Der Kaufmann erzählt die abenteuerliche Geschichte von seinem Bruder Mustapha und seiner Schwester Fatme. Die beiden sind etwa gleich alt, aber wesentlich jünger als er selbst. Demnach veranstaltete Mustapha zum sechzehnten Geburtstag seiner Schwester ein großes Fest, dessen Höhepunkt eine abendliche Ausfahrt auf dem Meer war. Trotz Mustaphas Warnung vor Korsaren, die angeblich in den Küstengewässern ihr Unwesen treiben, ringen die Mädchen ihm die Erlaubnis ab, wenigstens noch bis zu einem Vorgebirge zu fahren, das sich von der Stadt ins Meer zieht.

Die böse Ahnung bewahrheitet sich. Ein fremdes Schiff taucht auf, das der Barke der jungen Leute den Weg zum Ufer abschneidet. Voller Angst laufen die Mädchen unbedacht auf der Barke umher und bringen diese zum Kentern. Vom Land eilen Helfer herbei, die das Unheil bereits kommen sahen. Fast alle Mädchen werden gerettet. Nur zwei fehlen: Mustaphas Schwester und ausgerechnet jene Freundin, die Mustapha heimlich versprochen ist. Von einem Überläufer erfährt Mustapha, dass die beiden jungen Frauen zu einem mehrere Tagereisen entfernten Sklavenmarkt gebracht werden sollen.

Sein Vater verflucht Mustapha, weil er ihn für die Entführung verantwortlich macht. Verzweifelt beschließt der junge Mann, seine Schwester und deren Freundin vor dem Sklavenmarkt zu retten. Auf der Reise durch die Wüste wird er selbst überfallen und aufgrund einer Verwechslung beinahe aufgehängt. Dies ist die erste aber bei weitem nicht letzte Gelegenheit, bei der sich Mustapha an den Fluch des Vaters erinnert. Sein Fürsprecher und Retter ist jener Orbasan, vor dem die Kaufleute sich fürchten. Er verspricht Mustapha, ihm bei der Befreiung seiner Schwester zu helfen, sollte dies nötig sein. Und es wird nötig, denn Mustapha trifft zwei Tage zu spät in dem Ort ein, wo der Sklavenmarkt abgehalten wird. Die beiden Mädchen wurden bereits an einen alten Mann verkauft.

Aber natürlich — dank der Hilfe des edlen Orbasan und nach einigen Rückschlägen (der Fluch!) gelingt die Rettung Fatmes am Ende doch. Der Vater ist so glücklich, dass er der nicht ganz standesgemäßen Hochzeit seines Sohnes zustimmt.

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