Die weiße Ente

Die weiße Ente ist ein russisches Märchen, enthalten in der Sammlung Narodnye russkie skazki (1855-1863; Russische Volksmärchen) von Alexander Nikolajewitsch Afanassjew

Illustration von Iwan Bilibin zu dem russischen Märchen Die weiße Ente
Die weiße Ente. Illustration Iwan Bilibin

Inhalt

Ein Fürst heiratet eine schöne Frau, muss aber bald nach der Hochzeit Hof und Weib für längere Zeit verlassen. Der Fürst nimmt der Frau das Versprechen ab, während seiner Abwesenheit in ihrem hohen Turm zu bleiben und schlechte Gesellschaft zu meiden.

Tatsächlich schließt sich die Fürstin in ihrem Zimmer ein, auch wenn sie sich dort langweilt. Eines Tages lässt sie sich von einer vertrauenswürdig wirkenden Frau locken: ein Spaziergang im Garten kann doch bestimmt nichts Unrechtes sein. Einmal im Garten, wird die Versuchung größer, es ist warm und der Fluss verspricht ein kühles Bad. Erst ziert sich die Fürstin, doch dann legt sie die Kleider ab und springt ins Wasser. Kaum ist das geschehen, wird sie von der Fremden in eine weiße Ente verwandelt. Die Fremde — eine Hexe — zieht die Kleider der Fürstin an, schminkt sich und empfängt so den heimkehrenden Fürsten, der nichts von dem Schwindel bemerkt.

Die Ente legt unterdessen Eier, aus denen drei Jungen — Nachkommen des Fürsten — schlüpfen. Lange bleiben sie in der Nähe des Flusses, also bei ihrer Mutter, doch als sie größer werden, zieht es sie zum Schloss. Die falsche Fürstin weiß sofort, wer die Jungen sind, und trachtet ihnen nach dem Leben. Scheinheilig gibt sie ihnen zu essen und zu trinken sowie ein Bett für die Nacht. Nachts berührt sie die Kinder mit ihrer eisigen Todeshand. Als die Ente am Morgen ihre Kinder ruft, kommt keines mehr. Sie fliegt zum Schloss und findet sie, weiß und kalt. Daraufhin singt sie ein Lied mit deutlich vernehmbaren Worten. Der Fürst lässt die Ente fangen. Als er sie berührt, steht seine Frau, jung und schön, vor ihm. Sie zaubert Lebenswasser und Sprechwasser herbei, womit die Kinder zurück ins Leben geholt werden. Die Hexe aber wird an einen Pferdeschweif gebunden und zu Tode geschleift.

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