Die Geschichte von dem Fischer und dem Dschinni

Der Fischer und der Dschinni ist ein Märchen aus Tausendundeine Nacht

Illustration von René Bull zu der Geschichte vom Fischer und dem Dschinni aus Tausendundeine Nacht
Illustration René Bull (The Arabian Nights, Constable, 1912)

Inhalt

Ein Fischer lebt mit Frau und drei Kindern in großer Armut. Er hat die Gewohnheit, sein Netz jeden Tag viermal auszuwerfen und nicht mehr. Als er an einem Unglückstag sein Netz das erste Mal auswirft, verfängt sich darin ein toter Esel, der auch noch sein Netz zerreißt. Er ruft Allah um Beistand an und wirft das Netz das zweite Mal aus. Diesmal zieht er einen Tontopf, gefüllt mit Schlamm, an Land. Beim dritten Mal findet er in seinem Netz nur einen Haufen Scherben und Unrat. Nun bittet er Allah sehr dringend, da er ja sein Netz nur viermal auswirft und deshalb Hunger droht. Auch der letzte Versuch bringt ihm keinen Fisch, doch immerhin eine kupferne Flasche, die er auf dem Markt würde verkaufen können. Die Flasche ist mit einer Bleiplombe verschlossen. Der Fischer kann es sich nicht verkneifen, die Plombe zu öffnen. Auf den ersten Blick scheint die Flasche leer zu sein, doch dann steigt Rauch aus der Flasche auf, verdichtet sich — und vor dem Fischer steht ein riesiger Dschinni (Ifrit).

Anstatt sich für seine Befreiung aus der Flasche zu bedanken, eröffnet der Dschinni dem armen Fischer, dass er ihn sogleich töten werde, er dürfe aber die Todesart selbst auswählen. Der Fischer versucht den Dschinni mit Worten von seinem undankbaren Plan abzubringen, doch vergebens. Immerhin willigt der Dschinni ein, dem Fischer eine Frage zu beantworten. Mit diesem Trick rettet der Fischer sein Leben: Er fragt den Dschinni, da er doch viel größer ist als die Flasche, wie es denn möglich sei, dass er in der Flasche gewesen. Der dumme Dschinni beweist es ihm, indem er sich wieder in die Flasche zurückzieht. Schnell verschließt der Fischer die Flasche und wirft sie zurück ins Meer. Er beschließt, hier an dieser Stelle ein Haus zu bauen und jeden Fischer vor dem Dschinni warnen. Sollte die Flasche mit dem Dschinni jemals wieder an Land gezogen werden, würde er getötet und dürfte lediglich die Art seines Todes wählen.

Anmerkung

Neben anderen ist besonders das Märchen Der Geist im Glas aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm sehr ähnlich.

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