Tiermärchen

Sprechende Tiere oder Tiere, die »in Wirklichkeit« verwandelte Menschen sind ein typisches Merkmal von Märchen. Der Begriff Tiermärchen wird im engeren Sinn für solche Märchen verwendet, in denen Tiere als Helden der Geschichte auftreten. Da Tiere auch die Rolle des Gegenspielers oder eines Helfers übernehmen können (siehe Tiere im Märchen) ist also durchaus nicht jedes Märchen mit Tieren ein Tiermärchen (im engeren Sinn).

Das Märchen Die Bremer Stadtmusikanten von den Brüdern Grimm ist eines der bekanntesten Tiermärchen. Illustration Paul Meyerheim (Kinder- und Hausmärchen, 20. Aufl. der Kleinen Ausgabe, 1874)

Typen von Tiermärchen nach Aarne und Thompson

Im Aarne-Thompson-Index stehen die Tiermärchen am Anfang (AATh 0 bis 299) und sind weiter unterteilt in

Die meisten Tiermärchen werden in einem schwankhaften Ton erzählt. Die Tiere sind stark typisiert, so etwa der schlaue Fuchs, der einfältige Wolf, das ängstliche und wehrlose Mäuschen usw. Der Übergang zur Fabel ist fließend, wobei dort eine eindeutige Moral dominiert, die manchmal explizit ausformuliert ist. Die Steigerung des Schwankhaften hin zum Grotesken findet sich bei den Fabeln nicht, wohl auch deshalb, weil kein Fabeldichter seinen Namen unter »alberne« Geschichten gesetzt hätte, ein Problem, dass sich für die anonyme Volkserzählung naturgenmäß nicht stellt.

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