Der Teufel und seine Großmutter

Der Teufel und seine Großmutter ist ein Märchen der Brüder Grimm (Kinder- und Hausmärchen, KHM 125). Das Hauptmotiv ist das des Soldaten, der entlassen wird oder einen so geringen Sold bekommt, dass er in seiner Not einen Pakt mit dem Teufel eingeht (in diesem Märchen sind es drei Soldaten; vgl. Des Teufels rußiger Bruder). Bei einem verwandten Märchentyp muss ein Mann von niederem Stand (der jüngste von drei Brüdern) unter anderem den Teufel besuchen und von ihm etwas mitbringen, um die Hand der Königstochter zu gewinnen (z.B. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren). Im Märchen vom Teufel und seiner Großmutter können sich die Soldaten aus dem Pakt mit dem Teufel befreien, indem sie jeweils ein Rätsel lösen.

Illustration von Albert Weisgerber zu dem Märchen Der Teufel und seine Großmutter
Drei Soldaten schließen einen Pakt mit dem Teufel. Illustration von Albert Weisgerber zu dem Märchen Der Teufel und seine Großmutter. (Grimms Märchen, Gerlachs Jugendbücherei, Wien und Leipzig, 1901)

Inhalt

Drei Soldaten bekommen einen Sold, der nicht zum Leben reicht, weshalb sie beschließen zu desertieren. Sie verstecken sich in einem Kornfeld, das sich sehr bald als Falle erweist. Heraus können sie nicht, aber drinnen werden sie bald verhungern. Nach zwei Tagen kommt ein feuriger Drache angeflogen, der ihnen anbietet, sie über das Heer hinweg in Sicherheit zu fliegen. Wie sich herausstellt, ist der Drache der Teufel. Sie unterschreiben in seinem Buch, dass er in sieben Jahren ihre Seelen bekommt, es sei denn sie lösen ein Rätsel, dass er ihnen am Zahltag stellen wird. Dann gibt er jedem Soldaten eine Peitsche, die die schöne Eigenschaft hat, Geld herbei zu peitschen.

So leben die Soldaten etliche Jahre in Saus und Braus und dienen auf diese Weise frohgemut dem Teufel. Als jedoch die Frist dem Ende zu geht, wird ihnen angst und bange. Zwei sind deswegen sehr betrübt, doch der dritte bleibt optimistisch. Es muss doch irgendwie möglich sein, die Rätsel des Teufels zu lösen!

Dem Ratschlag einer alten Frau folgend, geht er zu einer Hütte im Wald, in der die Großmutter des Teufels lebt. Er erzählt ihr, was sein Anliegen ist. Da er ein so schöner Mensch ist, hat die Großmutter des Teufels Erbarmen mit ihm und versteckt ihn unter einem Stein. Um Mitternacht kommt der Teufel und die Großmutter tischt ihm sein Essen auf. Beiläufig fragt sie ihn, wie sein Tag war und wie viele Seelen er heute bekommen hätte. Der Teufel antwortet, dass er noch drei Soldaten hätte, die er bald abholen kann. Darauf meint die Großmutter, drei Soldaten wären keine ganz einfache Sache, denn die könnten ihm gewiss noch entkommen. Auf diese Weise entlockt sie dem Teufel die Rätsel, die er den Soldaten stellen will, und ebenso die Antworten.

Der Soldat in seinem Versteck hört gut zu und teilt sein Wissen mit den Gefährten. Als am nächsten Tag der Teufel kommt, um die Soldaten mit in die Hölle zu nehmen, fragt er den ersten, was er ihnen in der Hölle als Braten vorsetzen würde. Der weiß die richtige Antwort: in der großen Nordsee liegt eine tote Meerkatze, die würden sie bekommen. Der Teufel ärgert sich, aber ihm bleiben ja noch die anderen beiden. Den zweiten fragt er, womit sie essen würden. Auch der weiß die richtige Antwort: die Rippe eines toten Walfischs würde ihr Löffel sein. Und schließlich entwischt ihm auch die Seele des dritten, der das Rätsel löst, woraus sie trinken würden: ein alter Pferdefuß würde ihr Weinglas sein.

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