Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest ist französisches Märchen, das in vielen Varianten in ganz Europa bekannt ist; siehe zum Beispiel auch Das singende, springende Löweneckerchen, Von dem Sommer- und Wintergarten, East of the Sun and West of the Moon.

Illustration von Eleanor Vere Boyle zu dem Märchen Die Schöne und das Biest
Die Schöne und das Biest, Illustration Eleanor Vere Boyle (Beauty and the Beast: An Old Tale New-Told. Sampson Low, Marston, Low, and Searle, London, 1875)

Inhalt / Motive

Ein Ungeheuer gewinnt durch Drohung und/oder List ein schönes junges Mädchen (meist die jüngste von drei Schwestern) zur Frau. Häufig wird das Märchen mit dem Motiv des versprochenen Kindes eingeleitet: der Vater wird auf der Heimreise von dem Untier bedroht und verspricht ihm, um sein Leben zu retten, das erste Lebendige, das ihm daheim begegnet; das ist dann die Tochter. In manchen Varianten ist die Natur des Ungeheuers genau bezeichnet (beim Löweneckerchen zum Beispiel ist es ein Löwe, bei East of the Sun ein Eisbär), oft aber ist einfach vom Untier oder Ungeheuer die Rede.

Das Untier bringt die mehr oder weniger mit Gewalt gewonnene Ehefrau auf sein Schloss gebracht und behandelt sie freundlich. Nachts nimmt das Untier menschliche Gestalt an, wahrt aber vor seiner Frau ein Geheimnis. Zum Beispiel besteht das Tabu darin, dass die Frau den Mann nicht bei Licht sehen kann/darf. Die Verbindung der Frau mit ihrer Familie führt irgendwann dazu, dass sie das Tabu bricht. Der Mann, der durch die Ehe mit ihr hätte erlöst werden können, verschwindet daraufhin an einen weit entfernten, magischen Ort, wo er eine andere Frau (typischerweise die Tochter einer bösen Fee) heiraten soll. Die Schöne ist bereit, bis ans Ende der Welt zu gehen, um ihren Liebsten zu finden und zu erlösen. Mit kostbaren Gegenständen erkauft sie sich drei Nächte bei ihrem Mann. Die neue Braut versucht, den Mann durch einen Schlaftrunk unempfindlich zu machen. Doch in der letzten Nacht kann die rechtmäßige Frau ihn erreichen und erlösen. In einigen Varianten, insbesondere der französischen, fehlt der zweite Teil, in dem die Frau ihren Mann sucht. Bei diesen folgt auf den Tabubruch entweder ein Liebesbeweis oder das Vernichten der Tierhaut, woraufhin der Mann sofort erlöst ist.

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